Gut betrogen und ungeschoren
davon gekommen
Im
vergangenen Jahr am 17. Februar 2012 ist Christian Wulff mehr oder
weniger freiwillig aus seinem Amt des Bundespräsidenten
zurückgetreten. Wenn Sie einer jüngeren Generation angehören oder
das Dokument erst im Jahr 2030 in den Händen halten und noch nie
etwas von diesem ominösem Herrn gehört haben, greifen Sie entweder
nach Ihrem Smartphone oder lesen einfach den nächsten Abschnitt.
Die
sogenannte Wulff-Affäre wurde im Jahre 2011 publik und bestand
zunächst aus dem Vorwurf, dass die Frage nach der Finanzierung
seines Eigenheimes unzutreffend beantwortet habe. Dies wurde zunächst
bekannt als die sogenannte Kreditaffäre. Natürlich wurde darüber
viel berichtet, vor allem seitens, einer beliebten, aber nicht
intellektuellen Zeitung, der Bild-Zeitung. Tagelang war Wulff auf
der Titelseite zu sehen. Dies missfiel dem armen Wulff und kurzer
Hand griff er zu seinem Smartphone und hatte dem Chefredakteur Kai
Diekmann mehr oder weniger gedroht. Er verlangte, dass die
Berichtserstattung nicht weitergeführt werde, ansonsten würde
irgendwas schlimmes dem Chefredakteuren widerfahren. Diekmann hielt
nicht still, sondern veröffentlichte noch einen Artikel über das
Verhindern der Berichtserstattung. Dies wurde bekannt als die
Medienaffäre.
Dessen
Folge war, dass jeden Tag neue Vorwürfe erhoben worden. Man
studierte ihn genauer und durchschaute die letzten Jahre über Wulffs
Verhalten. Schließlich wurden Ermittlungen von der Seite der
Staatsanwaltschaft Hannover aufgenommen, da der Verdacht bestand,
dass Wulff Vorteile angenommen habe, weil David Groenewold, nicht zu
verwechseln mit David Gronewold, dem Stellvertreter des
stellvertretenden Bürgermeisters meiner Heimatstadt, unter anderem
eine Urlaubsreise nach Sylt bezahlt hatte. Man beantragte, dass
Wulffs Immunität als Bundespräsidenten aufgehoben werden sollte. In
Folge dessen trat Wulff schließlich zurück. Natürlich war noch
mehr ans Licht gekommen, aber das ist momentan unwichtig.
Bis jetzt
ist das Geschehnis schlichtweg Pech, aber das Blatt wendete sich
wenige Wochen später, als ihm der Ehrensold zugesprochen wurde. Was
der Ehrensold ist? Der Ehrensold geht an Personen des Militärs und
der Politik, die dies als sogenannten Bonus zum Verdienstorden
bezeichnet wird. Für Politiker ist es eigentlich nichts anderes, als
ein Ruhegeld für deutsche Bundespräsidenten.
Dass Wulff
den Ehrensold bekommen soll, sorgte in Deutschland für viel
Aufregung, weil er schließlich Vergehen begannen hatte und bestraft
werde sollte, statt mit 199.000 Euro belohnt zu werden.
Was Wulff
vielleicht trotzdem zu schaffen machte, war eventuell, dass seine
Ehefrau Bettina Wulff, von der freizügige Bilder im Internet
aufgetreten sind, sich von ihm trennte. Aber dies sollte für Wulff
eigentlich kein Schlag ins Gesicht sein, schließlich ist er
wahrscheinlich der jüngste Bundespräsident, der den Ehrensold
bezieht und dessen Delikte keine wirklichen Folgen für ihn haben.
Okay, über das mit seiner Ex-Frau lässt sich spekulieren, ob es für
ihn schlimm ist oder nicht.
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