Deutschlands Wirtschaft geht es gut – sehr gut sogar, viel
besser als vor zwanzig Jahren. Doch warum steigt die Arbeitslosenrate trotzdem
und weshalb wird es für Deutschlands Jugendlichen immer schwerer einen Job zu
bekommen? Jeder, der seinen Job verliert oder überhaupt keinen bekommt, schiebt
die Schuld auf die Globalisierung.
Aber warum verliert der Bandarbeiter von nebenan seinen Job?
Die Globalisierung sorgt dafür, dass Unternehmen nicht mehr in Deutschland
produzieren, sondern in Entwicklungsländern, wo jeder froh ist einen Job zu
haben, wo er für höchstens fünf Euro pro Tag arbeitet unter schlechten, schon
fast Menschen verachtenden Arbeitsbedingungen. Die Ausbeutung der Menschen ist
der Erfolg der deutschen Wirtschaft! Natürlich ist die Globalisierung nicht schuld
daran. Auch ohne diese würden Menschen ihren Job verlieren. Der Strukturwandel
ist der Grund für den Verlust von Jobs. Aber er schafft auch neue Jobs.
Wieso fällt es Jugendlichen und auch Arbeitslosen schwer in
Deutschland einen Job zu finden? Die Begründung liegt nicht in der
Globalisierung, sondern in der nicht vorhandenen Qualifikation der
Arbeitssuchenden. Die Qualifikation wird in der Art des Abschlusses und der
darauf stehenden Noten bemessen. Finde erst einmal einen Job mit dem
Hauptschulabschluss und einer fünf oder vier in Mathe, Deutsch oder Englisch. Wir
sind nicht mehr im Jahr 1960. Man kommt durch Freunde nicht mehr ins
Berufsleben. Man kommt durch seine Eltern nicht mehr ins Berufsleben. Man kommt
durch Kontakte nicht mehr an einen Beruf! – Und wenn dies doch der Fall sein
sollte, dann ist das auch nur sehr selten der Fall.
Man muss sich gegenüber der Konkurrenz durchsetzten und
besser sein. Es ist auch nicht so, dass Abiturienten mit ihrem grade noch so
bestandenen Abitur jeden Beruf ausüben können. Doch die Jugendlichen, die grade
von der Schule kommen, wissen dies nicht. Der Schock kommt mit den abgelehnten
Bewerbungen. Daraufhin kommt das Erwachen. Man hätte sich mal öfters hinsetzten
sollen, man hätte sich in der Schule mehr anstrengen sollen, und so weiter.
Hätte, hätte, wenn doch, etc. Meistens ist es dann aber doch schon zu spät.